Frankfurt gegen Rassismus » Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit!

Frankfurt auf dem Römerberg gemeinsam gegen Rassismus

Ein deutliches Zeichen wollte man setzen und das ist wohl auch eindrücklich gelungen. In Frankfurt fand jetzt am 26. Januar 2015 eine Kundgebung zum Thema „Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit!“ statt. Diese Aktion, zu der jeder aufgerufen wurde, teilzunehmen, richtet sich Frankfurt gegen Rassismus und sollte gerade in heutiger Zeit auch ein Gegengewicht zu Pegida und Co. sein. Am Ende waren rund 15.000 Menschen mit dabei, obwohl das Wetter auf dem Römerberg alles andere als angenehm war. Doch Kälte und Regen hielten niemanden auf, um sich gegen Rassismus zu positionieren. Hinter der Aktion stand das Römerbergbündnis, das aus mehreren verschiedenen Verbänden und Vereinen besteht. Unter anderem auch der Evangelischen und Katholischen Kirchen. Wie die Aktion verlief, gibt es in diesem Artikel nachzulesen.

Aktionsbündnis gegen Rassismus in Frankfurt

Aufgerufen hat das Aktionsbündnis mitsamt der Stadt Frankfurt zur Aktion gegen Rassismus. Die fand jetzt am Montag, dem 26. Januar 2015, in Frankfurt auf dem Römerberg statt. Um 18 Uhr begann die Kundgebung, die unter dem Motto „Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit!“ lief. So ehrenwert der Inhalt der Kundgebung auch war, die Verhältnisse waren nicht gerade ideal. Das Wetter schlug ordentlich kalt mit Regen und Wind zu, doch das hinderte rund 15.000 Menschen nicht daran, sich auf dem Römerberg zu versammeln. Das war ein klares Zeichen, dass sich gegen Rassismus und eben diese Strömungen davon richtete.

Ein breites Bündnis verschiedener Organisationen und Vereine stand hinter diesem Aufruf, der auch von der Stadt Frankfurt unterstützt wurde. Es geht darum, dass eine menschenwürdige Gesellschaft nur dann ent- und bestehen kann, wenn die Mitglieder allesamt gleich behandelt werden und man füreinander einsteht. Frankfurt und seine Bewohner wollen Menschen zur Seite stehen, die täglich rassistische Angriffe erleben müssen. Das Klima ist diesbezüglich in jüngerer Zeit auch wieder rauer geworden.

Sprecher auf dem Römerberg

Sprecher auf dem RömerbergEs kamen nicht nur Tausende von Menschen zusammen, um für Gleichheit und gegen Rassismus zu demonstrieren, sondern auch Sprecher verschiedener Organisationen, die Vorträge hielten. Dazu zählte auch Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. Weitere Sprecher, die auf dem Römerberg auftraten, waren Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler, Integrationsderzenentin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, Pröpstin Gabriele Scherle vom Römerbergbündnis, Selcuk Dogruer vom Rat der Religionen, Mia Lehmann vom StadtschülerInnenrat, Devin Can vom Frankfurter Jugendring, Flüchtling Abdul Aziz aus Ghana, Annette Ludwig von #NoFragida, Katinka Poensgen von der Anti-Nazi-Koordination Frankfurt und Enis Gülegen von der Kommunalen Ausländer/-innenvertretung.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Turgut Yüksel, Elisabeth Abendroth und Harald Fiedler. Zudem gab es Musik vom Musikprojekt junger Frankfurter Musiker unter Initiator Emil Mangelsdorff vom Günes Theater.

Wer steht hinter der Aktion?

Wer steht hinter der Aktion?Von einem breiten Bündnis zu sprechen ist schon fast untertrieben. In erster Linie stand die Stadt Frankfurt und das Römerbergbündnis hinter der Aktion „Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit!“. Das Römerbergbündnis ist ein Verbund des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Evangelischen Kirche, des Frankfurter Jugendringes, der Jüdischen Gemeinde und der Katholischen Kirche. Tatsächlich standen aber noch viele weitere Vereine und Organisationen hinter diesem Tag. Darunter Ahmadiyya Muslim Jamaat Frankfurt, die Anti-Nazi Koordination Frankfurt, Attac-Frankfurt, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, die Partei und viele weitere mehr.

Forderungen und Bekenntnisse

Um den Problemen des Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit zu begegnen, reicht es nicht aus, einfach nur eine öffentliche Kundgebung zu geben. Das ist ein starkes Zeichen, aber verbunden war die Aktion auch mit ganz klaren Forderungen. Im Vorfeld wurde dazu ein Aktionsplan verfasst, der von der Stadt Frankfurt ausgegeben wurde. Darin wird auf die vielen Projekte hingewiesen, die sich bereits in Frankfurt gegen Rassismus einsetzen und die breite Unterstützung erhalten. Der Aktionsplan setzt ein ganz klares Ja zur Vielfalt und ist gegen jede Form von Rechtsextremismus, Diskriminierung und Rassismus. Dem Bekenntnis zur Offenheit folgt auch die Notwendigkeit, dass Kompetenzen erworben werden müssen, um diesen Problemen zu begegnen.

Unter anderem wird auch ein Förderprogramm aufgesetzt, das eben genau dafür eingesetzt werden soll, förderungswürdige Ideen zu unterstützen. Dazu zählt die stärkere Vermittlung jüdischen Lebens in Frankfurt, ebenso aber auch ein allgemeines interreligiöses Verständnis. Dazu wird auch die „Initiative 9. November“ gefördert. Es wird Beratungsgespräche geben, ebenso auch Kampagnen. Wichtig ist auch die Arbeit an den Frankfurter Schulen, um frühzeitig für Zivilcourage zu werben. Mit ins Boot geholt werden auch Freiwillige Feuerwehren und Sportverbände. Beschäftigten der Stadt wird ab jetzt jährlich die Option geboten, einen halben Tag in einer Einrichtung wie einer Synagoge oder Moschee zu verbringen.

Fazit zu Frankfurt gegen Rassismus

Der Kampf Frankfurt gegen Rassismus und für eine offene Gesellschaft lässt sich leider nicht nur mit einem einzigen Tag erledigen. Dennoch sind Tage wie jetzt im Januar auf dem Römerberg in Frankfurt enorm wichtig. Hier zeigt sich, dass der größte Teil der Gesellschaft zusammensteht und auch versteht, dass es nur miteinander gehen kann. Die Aktion „Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit!“ brachte mehr als 15.000 Menschen zusammen, obschon das Wetter alles andere als einladend gewesen ist. Bei mehreren Vorträgen wurde klar, warum der Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit so wichtig ist. Zuvor wurde auch schon ein Aktionsplan ausgearbeitet, durch den der Kampf gegen Rassismus in Frankfurt für die kommenden Jahre gestärkt werden soll.